21.
Nach einem langen Tag, den sie mit der Suche nach einem geeigneten Haus verbracht hatte, kehrte Lila mit schrecklichen Kopfschmerzen zu Robbies Haus zurück. Sie legte sich sofort ins Bett und betete, Robbie möge sie in Ruhe lassen. Die Sonne hatte Lilas Schmerzen noch gesteigert. Tröstlich an diesem anstrengenden Vormittag war nur die Aussicht, bald ihren Aufenthalt in Robbies Haus abbrechen zu können. Endlich mußte sie ihn mit seinem ständigen Herumschnüffeln und seinen Belästigungen nicht länger ertragen.
Sie brauchte unbedingt ein eigenes Zuhause. Marty DiGennaro und die Fernsehshow waren nur kleine Meilensteine auf einer Karriereleiter, die ihr vorschwebte. Es nervte sie ungeheuer, daß sie nicht wußte, ob die Show etwas taugte oder nicht. Wenn sie gesendet wurde und durchfiel, würde die Puppenmutter jubeln. Ara würde sie fallenlassen. Sogar Robbie wäre enttäuscht.
Das alles konnte sie allein leichter verkraften. Vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht, würde sie es über sich bringen, Marty DiGennaro an sich heranzulassen. Erst mußte sie allerdings ganz sicher sein, daß er total verrückt nach ihr war. Sie wußte sehr genau, wie sie das erreichen konnte.
Es klopfte leise, so, wie Robbie nur anklopfte, wenn Lila ungestört sein wolle.
»Was ist denn?« fragte Lila.
Robbie kam hereingerollt, das schnurlose Telefon in der Hand. »Dein Regisseur«, flüsterte er aufgeregt.
Gereizt nahm sie den Hörer. Wollte Marty sie zu einer Privatvorführung der aufgenommenen Serie einladen? Seit dem Beginn der Dreharbeiten bedrängte er sie immer heftiger. Doch sie wollte ihn zappeln lassen, bis sie wußte, daß er nicht nur eine von den drei Schönheiten wollte, sondern ausschließlich Lila.
Sie meldete sich mit leidender Stimme.
»Was ist denn, Lila? Sind Sie krank?«
»Ich habe Kopfschmerzen.«
»Das tut mir leid. Ich hätte nicht stören sollen.«
»Worum geht es denn?« Sie fühlte sich schon etwas besser.
»Eigentlich wollte ich Sie nur fragen, ob Sie mit mir zu Abend essen wollen. Aber das fällt natürlich aus, wenn Sie sich nicht wohl fühlen.«
»Fragen Sie Jahne oder dieses Dummerchen.«
»Ich bitte Sie, Lila! Sind Sie wirklich krank? Soll ich Ihnen etwas bringen?«
»Nein, danke, Marty. Das wird schon wieder. Bis morgen.«
»Hoffentlich geht es Ihnen dann besser.«
Nach dem Gespräch waren Lilas Kopfschmerzen verschwunden.